Ottmar Hitzfeld fehlten nur noch wenige Minuten, um in seiner 31-jährigen Trainerlaufbahn einmal mehr Geschichte zu schreiben: Noch nie ist es einem deutschen Trainer gelungen, mit einer anderen Mannschaft als der DFB-Elf das Viertelfinale zu erreichen. Ihm wäre es mit der Schweiz fast gelungen. Sein Team verteidigte tapfer gegen Argentinien das eigene Tor. Erst in Minute 118 oder 28 der Verlängerung konnte Lionel Messi wunderschön Angel di Maria freispielen, der sich jetzt nicht mehr lange bitten ließ und sicher verwandelte.
Fast wäre das Comeback gelungen
Es ist ein Kennzeichen der von Hitzfeld betreuten Mannschaften, dass sie auf jede Situation angemessen reagieren können. Das Spiel gegen Argentinien bildete keine Ausnahme. Irgendwoher mobilisierte die Schweiz noch einmal die letzten Kräfte und ging ihrerseits wieder in die Offensive. Fast wäre das Unglaubliche in Gestalt des Ausgleichs gelungen, doch Dzemailis traf lediglich den Pfosten. Mit dem Abpfiff hätte Xherdan Shaqiri zudem noch die Chance gehabt, einen Freistoß von der Strafraumkante zu verwandeln, doch er traf nur die Mauer. Es wird kein Trost für die Schweiz sein, doch sie verabschiedete sich mit viel Würde von der WM und bewies, dass sie durchaus in der Lage ist, selbst mit einem großen Favoriten wie Argentinien mithalten zu können.
Fünf Achtelfinale mussten in die Verlängerung
Das Spiel der Schweiz gegen Argentinien passte noch in anderer Hinsicht ins Bild: Fünf der Achtelfinale mussten in die Verlängerung. Lediglich Kolumbien, die Niederlande und Frankreich konnten ihre Spiele in der regulären Spielzeit für sich entscheiden. Drei der fünf Partien endeten nach 90 Minuten torlos. Keine Mannschaft konnte in allen Achtelfinalpartien mehr als zwei Treffer in der regulären Spielzeit erzielen. In keiner Partie fielen mehr als drei Tore. Begeisterten die Gruppenspiele durch ihre zahlreichen Tore, haben nun ganz offensichtlich die Abwehrreihen das Kommando übernommen.